Die Arthrose ist ein degenerativer Prozess des Knorpelüberzugs der Gelenke, der uns alle mit zunehmendem Lebensalter begleitet.
Vergleichbar den Jahresringen an Bäumen stellt er eine Reaktion auf Umwelteinflüsse und Belastungen dar. Diese Reaktion fällt bei jedem einzelnen Menschen unterschiedlich aus und ist zunächst nicht als Erkrankung zu werten.
Dennoch führt die Arthrose in vielen Fällen zu funktionellen Einschränkungen und belastungsabhängigen Beschwerden am Bewegungssystem, die letztendlich die betroffenen Menschen zu einer medizinischen Abklärung und Behandlung führen.
Die Ansätze zur Therapie sind unterschiedlich. Eine Wiederherstellung des Ursprungszustandes „Restitutio ad integrum“ ist in der Regel nicht möglich. So wird der elastische hyaline Knorpel im besten Fall durch einen Defekt- oder Faserknorpel ersetzt. Jedoch gibt es interessante Forschungsansätze, die aktuell zumindest eine teilweise Wiederherstellung ermöglichen. So wird z.B. aus der Nasenscheidewand elastischer hyaliner Knorpel entnommen. Diese Knorpelzellen werden aufgrund ihrer hohen Wachstumspotenz in einem aufwendigen Reinigungs- und Aufbereitungsprozess unter Beachtung sehr strenger Hygienerichtlinien in speziellen Nährkulturen gezüchtet und können dann dem betroffenen Patienten nach einigen Monaten wieder in die betroffenen Gelenkflächen implantiert werden.
Diese Vorgehensweise ist jedoch kein Routineverfahren, sondern befindet sich in der Erprobung und kann aktuell nur kleine Defekte decken.
Ähnlich verhält es sich mit der Eigenbluttherapie, die zumindest in den Medien als Wundermittel angepriesen wird. Hier muss man klar auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Auch die Eigenbluttherapie ist kein gängiger Standard bei der Arthrosetherapie, da die Anwendungsmethoden und vor allem Ergebnisse stark variieren.
Sicher ist jedoch, dass Fehl- und Überbelastungen den Gelenken schaden, insbesondere dann, wenn ein arthrotisches Geschehen bereits im Gange ist.
Als fördernde Faktoren sind hier insbesondere Übergewicht, Fehlernährung und Vorerkrankungen oder angeborene Fehlbildungen zu nennen.
Dennoch gibt es einfache Möglichkeiten, die Auswirkungen einer Arthrose zu begrenzen, sei es durch Gewichtsreduktion, angepasstes Bewegungstraining, orthopädietechnische Versorgungen und Medikamente. Viele Arthrosebeschwerden sind konservativ d.h. ohne Operation behandelbar.
Für ein schmerzfreies und optimiertes Bewegungstraining zur Stabilisierung der umgebenden Muskelgruppen sind insbesondere interventionelle Schmerztherapieverfahren medizinisch sinnvoll. Mit überschaubarem Aufwand, Kosten und geringen Nebenwirkungen kann hier eine deutliche Verbesserung der Bewegungsfunktion erzielt werden. In der Mehrheit der Fälle sind derartige Behandlungen ausreichend, um eine gute schmerzfreie Lebensqualität zu erzielen und die Aktivitäten des täglichen Lebens zu ermöglichen. Bei erneuten Schmerzschüben sind diese Verfahren jederzeit wiederholbar.