Arthrose

Allgemeines zu Gelenken

Obwohl die Gelenke verschieden aufgebaut sind und auch verschiedene Freiheitsgrade und Bewegungsausmaße haben, ist das Grundprinzip ihres Aufbaus gleich. Je nach Belastung des Gelenkes sind die Knorpeldicken unterschiedlich. Im Vergleich zum Sprunggelenk sind die Knorpelschichten in den Zehengelenken recht dünn

Allgemeines zum Gelenkknorpel

Hyaliner (elastischer) Gelenkknorpel ist bis zu 8 mm dick, diese Stärke findet sich z.B. hinter der Kniescheibe. Im allgemeinen gilt: Je stärker die Belastung, desto dicker der Knorpel. Im Gelenkknorpel finden sich keine Gefäße oder Nerven. Die Ernährung erfolgt über Diffusion aus der Synovialflüssigkeit. Im Gelenk findet sich ein spezieller Knorpel (90% hyaliner Knorpel mit starker Fähigkeit zur Wasserbindung). Der Anteil an Zellen in diesem Knorpel beträgt 1-10%. Der Rest ist die Knorpelmatrix, eine spezielle Bindegewebssubstanz. Deshalb ist das Heilungsvermögen des Knorpels stark eingeschränkt. Es gibt einfach zu wenig Zellen, die die Möglichkeit haben, neues Gewebe aufzubauen.Ein bestehender Defekt wird entweder nicht aufgefüllt oder die Auffüllung wird mit Ersatzgewebe (Faserknorpel) vorgenommen. Dieses Ersatzgewebe ist nicht so haltbar wie der originale Korpel. Deshalb besteht ein erhöhtes Risiko der weitergehenden Gelenkschädigung und damit der Arthrose.

Arthrose

Der Begriff Arthrose umfasst Verschleisserscheinungen von Gelenken, die sich über Jahre entwickeln. Zu Beginn steht immer eine Schädigung des Gelenkknorpels, die einen vermindert belastbaren Knorpel hinterlässt. Dieser ist an seiner Oberfläche deutlich rauer als gesunder Knorpel und führt daher zu einem vermehrten Knorpelabrieb im Gelenk, zunächst nur bei starker Belastung, wie zum Beispiel bei Kontaktsportarten, später aber auch durch gewöhnliche Alltagsbelastung. Die Aufrauung oder der komplette Aufbruch des Knorpels hat ein stärkeres Reiben im Gelenk zur Folge und die stoßdämpfende Funktion des Knorpels geht verloren. Es resultiert eine vermehrte Belastung des angrenzenden Knochens, da die Dämpfung des Knorpels nachlässt. Hierdurch werden Knochenanbauten (Osteophyten) am Gelenk ausgebildet, die das Gelenk zunehmend in der Bewegungsfähigkeit einschränken. Neben dem oberen Sprunggelenk – meist unfallbedingt unter anderem durch Frakturen oder wiederholte Supinationstraumen – sind am Fuß vor allem das Großzehengrund-gelenk (Hallux rigidus, Hallux valgus), aber auch die anderen Zehengelenke (Hammer- oder Krallenzehe) von arthrotischen Spätfolgen betroffen. Morgendliche Anlaufschmerzen oder Gelenksschmerzen nach längerer Ruhephase sind relativ typisch. Erst im weiteren Verlauf treten die Schmerzen im betroffenen Gelenk nach der Belastung oder bei Nacht auf. Die Lebensqualität der Betroffenen wird zunehmend beeinträchtigt. Die Gehstrecke verkürzt sich, die Belastungsfähigkeit im Sport nimmt deutlich ab und die Teilnahme am Alltags- und Arbeitsleben wird deutlich eingeschränkt.

Steigende Lebenserwartung

Mit steigender Lebenserwartung nimmt auch die Zahl an Patienten mit höherem und hohen Alter zu. Dies und die Tatsache, dass auch die Belastung der Gelenke u.a. durch veränderte Lebensgewohnheiten bzw. -umstände steigt, führt zu einem verstärkten Verschleiß (degenerative Veränderung) der betroffenen Gelenke, deren Endstadium die Arthrose darstellt.

Therapiemaßnahmen

Dieser häufig schicksalhafte Verlauf kann heute durch vielfältige Therapiemaßnahmen zwar nicht aufgehalten, aber in akzeptable Bahnen gelenkt werden. Hier bieten sich insbesondere die PRP (Platelet Rich Plasma)-Behandlung mit körpereigenen Wachstumsfaktoren als neuartige Form der Eigenbluttherapie sowie die intraartikuläre Injektion von Hyaluronsäure an. Hierdurch kann eine funktionelle Verbesserung der schmerzhaften Verkürzung der Gehstrecke dank verbesserter Gelenkmechanik bzw. besserer “Schmierung” erzielt, andererseits der Zeitpunkt für invasivere Maßnahmen wie z.B. eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) oder eine Prothesenimplantation (Einsetzen eines Kunstgelenks) hinausgezögert werden.

Ablauf

Bei den oben genannten Injektionsverfahren werden in der Regel 3-5 Folgebehandlungen durchgeführt. Wichtig ist, dass der/die Patient/in konsequent die beteiligten Muskelgruppen trainiert, um eine bessere muskuläre Gelenkführung zu erzielen, so dass die erzielten positiven Wirkungen zusätzlich gefördert und möglichst lange erhalten werden. Zusätzlich kann eine Pulsierende Magnetfeldtherapie  (PMT) durchgeführt werden, um die Bildung neuer Knorpel- und Knochenzellen anzuregen.